Gerätearbeit

Rettungshunde können im Einsatz mit den verschiedensten Situationen, wie schwankende Untergründe, unterschiedliche Bodenbeläge, Kriechgänge, Leitern oder Trümmerteilen konfrontiert werden. Durch die Gerätearbeit, die vor allem in der Trümmerausbildung ein wichtiger Bestandteil ist, wird der Hund darauf bestmöglich vorbereitet. Das Erlernen des richtigen Körpereinsatzes auf Leitern, Bohlen, Wippen etc. verringert die Verletzungsgefahr im Einsatz um ein Vielfaches. Der Hund wird auf die verschiedenen Schwierigkeiten vorbereitet, was ihm Selbstbewusstsein gibt und somit den Stress, den er im Einsatz ausgesetzt ist, deutlich reduziert. Ein gut ausgebildeter Hund arbeitet motivierter und sicherer. Beim Gerätetraining lernt der Hund auf Kommando über Leitern, schmale Bretter oder wackelnde Stege zu laufen. Nebenbei lernt er hierdurch sich über Trümmer lenken zu lassen. Das Gleichgewicht wird trainiert und die Angst vor unbekannten Untergründen / Abgründen abgebaut. Der Hund lernt in dunkle Tunnel zu gehen und dem Hundeführer absolut zu vertrauen.

Folgende Geräte werden bei der Ausbildung eingesetzt: Wippe, Steg, Wackelbrett, Verbellkiste, Leiter und Tunnel. Hinzu kommen noch Treppen und Stege aus Gitterrosten oder andere im Trainingsgebiet vorhandene Gegenstände, aus denen man “Geräte” für das Training herrichten kann. Auch die Möglichkeit unbekannte Situationen oder Untergründe, die im Alltag nicht vorkommen, kennen zulernen, sollte immer wieder ausgeschöpft werden. Wenn auf Veranstaltungen z. B. das Heben mit einem Stapler angeboten wird, schlagen wir gerne zu. In den Trümmern kann es vorkommen, dass Hundeführer und Hund nach oben transportiert werden müssen. Dies sollte mit dem Hund möglich sein ohne ihn zu sehr zu stressen.

Auch wenn manche Übungen an Agility erinnern gibt es einen deutlichen Unterschied. Der Hund lernt nicht mit möglichst hoher Geschwindigkeit durch einen Parcours zu laufen, sondern ruhig und sicher die Gerät zu überqueren. Auch Sand- oder Schutthügel, die ein wenig ins Rutschen geraten, sind für Trainingsübungen gut einzusetzen. Dadurch lernt der Hund, dass auch leichte Bewegungen im Untergrund nicht bedrohlich sind. Sollte der Hund bei leichten Bewegungen in den Trümmern (z. B. wackelige Bretter) in Panik geraten, wäre das fatal.

Bilder: R. Lieverkus